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Kleine Spiele – Sauball
Spiele sollen in allererster Linie mal Spaß machen. Vor allem in pädagogischen Zusammenhängen kommen weitere Ziele hinzu: Da soll etwas gelernt werden, Teambildung betrieben oder das Selbstwertgefühl der Teilnehmer gestärkt werden. Als Spielleiter ist es unserer Erfahrung nach hilfreich, sich von Zeit zu Zeit daran zu erinnern: Spiele sollen in allererster Linie mal Spaß machen. Das ist jedenfalls unser Maßstab. In unserer Spielesammlung findest du nur Spiele, die wir selbst auf Spaßfaktor und Machbarkeit getestet haben.
Hinzu kommen nachgeordnete Maßstäbe für kleine Spiele. Sie sollen möglichst wenige Regeln haben, flexibel im Hinblick auf Teilnehmerzahl, Ort und Zeit einsetzbar sein. Sie haben nur einen eingeschränkten Wettbewerbscharakter, ihre Regeln lassen sich verschiedenen Situation anpassen und unterschiedliche Voraussetzungen der einzelnen Teilnehmer sollen aufzufangen sein. Sie brauchen wenig Material und Vorbereitung.
Spielen statt Ordnen – Spiele anzuleiten, funktioniert am besten mit Übung. Um situativ ein passendes Spiel auszuwählen, solltest du die Regeln im Kopf haben und nicht lange nachlesen müssen. Wir verzichten darauf, unsere Spiele nach Kategorien wie Teilnehmerzahl, Alter, Ort, Zweck, Spielform oder was auch immer zu ordnen. Wirklich hilfreich sind solche Einordnungen in der Praxis unserer Erfahrung nach nicht: Da helfen vor allem Übung, Intuition und genügend Information auf deiner persönlichen Festplatte.
Sauball
Wir brauchen einen Ball, Staks- und Treibstäbe, Gruben oder entsprechende Markierungen.
Jeder erhält einen Stab zum Staksen und Balltreiben. Ein Mitspieler geht mit Ball in die Mitte. Jeder andere erhält eine Grube, die er zu bewachen hat.
Der Mittelspieler versucht nun, mit dem Stab entweder den Ball in die Grube eines Mitspielers zu treiben oder den Stab in die Grube eines Mitspielers zu stecken. In Fachkreisen spricht man vom Staksen. Staksen gilt aber nur, wenn die Grube frei ist, der Bewacher also seinen eigenen Stab gerade nicht darin hat.
Wer abgestakst wurde oder einen Ball in die Grube gelassen hat, wird der neue Mittelspieler.
Erweiterungen und Anregungen
1: Wir verwenden einen anderen Ball, beispielsweise ein Rugbyei.
2: Wir spielen mit zwei oder mehr Mittelspielern und mehr Bällen.
3: Wir verlesen die Originalspielregeln und versuchen danach zu spielen.
Original-Spielregeln
Auf einem ebenen Platze graben die Mitspielenden mit ihren Schlägstöcken soviel Grübchen im Kreise, als Kameraden sind, dazu in der Mitte des Spielkreises noch eine Hauptgrube, welche der Morenkessen heißt. Darin liegt ein Holzklötzchen oder der Spielball, genannt More (= Sau), auch Bockerlis und Tugge.
Die Spieler halten das Ende ihrer Stöcke in die Mittelgrube und laufen um diese so oft, als der im Kreis stehende ruft „Rühr um!“ und weiter spricht:
„Bocketi , Bocketi, rum bum bum
dreimal um die Gruben rum!“
Spicht er aber : „Murmeli Murmeli such is Loch!“ , so hört das Morerühren auf und jeder sucht eines der Grübchen im Umkreise zu erwischen, in das er seinen Spielstock steckt. Der zu Langsame findet für sich keins mehr übrig und ist nun Hirte oder Morentreiber.
Er muß im Spielkreise beim Hauptloch bleiben und da die More in dem Kessel hüten. Das geschieht so, daß er den im Morenkessel liegenden Ball mit dem Stocke in eine der übrigen Gruben zu treiben sucht. Alle Mitspieler sind bemüht, dies nicht nur zu verhindern, sondern auch den ihm Nahe kommenden Ball aus dem ganzen Kreise weit hinwegzuschlagen und den Spielstock sogleich wieder in die eigene Grube zurückzustecken. Wird letzteres versäumt, so steckt der Hirte seinen Stab in das leerbleibende Loch und der Verlierende muß ihn im Dienste ersetzen.
Allein gerade die vom Balltreiber entfernter Stehenden unterstützen den Kameraden am meisten, welcher der Ball aus dem Kreise zu schlagen versucht, und so gelangt der Hirt nur schwer dazu, den Ball im Kreise zu erhalten und zugleich einem Andern seine Spielgrube wegzunehmen. Springt der geschlagene Ball zufällig in eine der kleinen Gruben, so darf deren Eigentümer einen Schlag nach dem Balle tun; jagt er ihn damit nicht heraus, so muß er seinen Stock quer über das Loch legen und aus dem Spiele treten. Entfernt einer den Ball betrügerisch mit der Hand, so begrüßt ihn der Schimpfruf: „Morengreifer!“
Nur derjenige bleibt Sieger, der das alles am längsten fortzuspielen vermag. Diesem ruft man schließlich zu: „Ich verbiete mich!“ Hat er die Rufer nicht vorher noch mit dem Stocke treffen und so zu seinen Moren machen können, so heiß er der ewige Morentreiber.
So gefunden im Volksliederarchiv.
Unsere Workshopreihen zu Kleinen Spielen setzen wir in Zusammenarbeit mit SK-SPORT um. Wir freuen uns über deine Anregungen, Kritik und besseren Ideen.
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