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Selber-Machen ist kein Geheimnis – Grundrezept für Chapati
Heute zeige ich euch, wie ihr euch mit einfachen Getreidefladen als Metropolit und Kenner multikultureller Sitten und Gebräuche profilieren könnt.
Für Chapati brauche ich
250 g Mehl,
100 ml Wasser und
1 Prise Salz sowie
Waage, Messbecher, Schüssel, Nudelholz, Pfanne und Herd.
Die Herstellung dieser Fladenbrote ist so einfach, dass ich mich fast schäme, sie zu beschreiben.
In diesem Falle hatten wir das Glück, eine Getreidemühle zur Verfügung zu haben. So lässt sich frisch gemahlenes Getreide verwenden. Das ist doch schön.
Gleichzeitig hatte ich das Pech, mir im Bioladen überteuertes Getreide aufschwatzen zu lassen: Diesmal also Kamut, eine weitere Urform des Weizens. Gib Kamut als Suchbegriff im Internet ein und du wirst erfahren, wie unfassbar gesund Kamut ist, welche unfassbare kulturgeschichtliches Bedeutung es hat und wie sein Verzehr bei linksdrehendem Vollmond die Libido deines unfassbaren Frettchens beflügeln wird. Ich kann immerhin sagen: Ich hab’s probiert, ist lecker.
Das Mehl kommt in eine Schüssel, die Prise Salz rühre ich hinein.
Dann gebe ich schrittweise Wasser hinzu, rühre und knete den Teig, gebe wieder Wasser hinzu, bis eine schöne, bündige Teigkugel entsteht, die weder bricht, noch an Händen oder der Schüssel klebt.
Davon nehme ich kleine Portionen ab, etwa 4 cm durchmessende Kugeln, eine große Walnuss oder eine kleine Zwetschge. Diese Portionen rolle ich sehr dünn aus. Die entstehenden Fladen dürfen entgegen meiner Vorlage auch rund werden.
Die Fladen kommen ohne Fett in eine heiße Pfanne und werden zügig gebacken. Wenden, wenn er Blasen wirft. Er darf braun-fleckig werden. Schwarz-kohlig ist blöd.
Das ist im Grunde schon alles. Jetzt fehlt nur noch die magische Verwandlung in ein multikulturelles Superfood. Das geht folgendermaßen:
In einem Einsteigerkochbuch für Curry wird Curry waghalsig definiert als Eintopf, der mit Reis oder Chapati verzehrt werden kann. Diese Definition ist so tragfähig, dass ich das genaue Zitat nur auf Nachfrage nachweise.
Es ist also ganz simpel: Iss deine nächste Suppe einfach mit Reis oder trockenem Fladenbrot und Freunden und schon kannst du dir einbilden, einen indischen Curry-Abend zu veranstalten.
Eine Warnung muss noch sein: Durch die Verwendung von Fett bei Ausbacken der Chapati stirbt übrigens ein Sack heiliger Reis.
In diesem Sinne wünsche ich dir viel Spaß beim geschmackvollen und vorurteilsfreien Kochen. Deine Erfahrungen, Korrekturen und besseren Ideen sind mehr sehr willkommen.
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