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Obstgehölze hegen und pflegen – Aronia pflanzen

Aronia pflanzen – Pflanzloch auffüllenSeit 2015 verschenke ich im Rahmen der Leipziger Obsternte-Karte pflegeleichte Obstgehölze unter der Maßgabe, sie so zu pflanzen, dass auch andere Menschen daran ernten können und dass sie auf der Karte eingetragen werden.

So hat es im September 2017 beispielsweise das Kinder- und Jugendfreizeitzentrum Probstheida getroffen. Dort haben wir unter anderem 2 Apfelbeeren – Wildobsthipster sprechen von: Aronia – gepflanzt… Und eine andere selbst vermehrte Apfelbeere bei Freunden im Privatgarten.

Aronia pflanzen – Pflanzloch aushebenZum Pflanzen von Apfelbeeren brauche ich

Beerendünger,
grobe Hornspäne,
Hugin und Viking sowie

einen Spaten, unter Umständen, diesmal aber nicht: Gartenschere, Stütze, Schnur.

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Bevor so ein Lebewesen eingegraben wird, darf man natürlich 2-3 Gedanken an den Standort verschwenden. Mehr Gehirnschmalz ist bei Apfelbeeren aber eigentlich nicht notwendig, denn sie sind sehr genügsame Zeitgenossen. Da genießen Obstbäume oder Himbeeren oder Heidelbeeren eine höhere Priorität bei der Standortvergabe.

Aronia pflanzen – Neupflanzung am Kinder- und Jugendfreizeitzentrum ProbstheidaEin halbschattiger bis sonniger Standort mit stinknormaler Gartenerde und etwa 3-4 m Platz reicht vollkommen aus. So wie hier hinter dem Gebäude vom Freizeitzentrum.

Pflanzen kannst du Aronia eigentlich das ganze Jahr hindurch, so lange der Boden nicht gefroren ist. Wurzelnackte Pflanzen bringe ich vorzugsweise im Herbst oder Frühjahr unter die Erde.

Unter wurzelnackt verstehe bitte: Die Wurzeln sind weitgehend frei von Erde und hängen lose und offen an der Pflanze herunter.

Mit intaktem Wurzelballen pflanze ich auch im Sommer, wenn keine Trockenperiode droht beziehungsweise umgekehrt die Wasserversorgung für die Jungpflanze gesichert ist. Unter Wurzelballen verstehe bitte: Die Pflanze bringt ein von Wurzeln zusammen gehaltenenes, assimiliertes Stück Boden mit.

Als Abstand zwischen 2 Aronia plane ich 2-3 Meter ein. Grundsätzlich lieber zu viel Abstand als zu wenig. Wenn die neuen Pflanzen enger stehen, sollten sie auf lange Sicht durch Schneiden kleiner gehalten werden.

Sind die Vorbereitungen getroffen, darf der Spaten seiner Bestimmung folgen. Das Pflanzloch sollte natürlich zur Pflanze, in erster Linie der Wurzel, passen. Wer sich unnötige Arbeit ersparen will, checkt erst die Wurzel und buddelt dann.

Aronia pflanzen – StecklingsvermehrungIch vermehre die Apfelbeeren – bei mir die Sorten Hugin und Viking – durch Stecklinge selbst und verrate auch wie. Diese Jungpflanzen sind also unveredelt.

Unter unveredelt verstehe bitte: Die Pflanze ist nicht aus 2 oder 3 verschiedenen Lebewesen zusammengesetzt, sondern genetisch von Wurzel bis Spitze eins.

Solche unveredelten Pflanzen setze ich grundsätzlich gern tief ins Pflanzloch ein. Dadurch landen Triebansätze beziehungsweise schlafende Augen unter der Erde. Dort liegen sie geschützt. Die Pflanze kann daraus Wurzeln bilden und sich aus der Pflanzenbasis verjüngen. Wenn eine Pflanze als mehrtriebiger Busch wachsen soll, ist das die Pflanztiefe der Wahl.

Aronia pflanzen – Beerendünger mit Mykorrhiza-ImpfungAuf die offen liegende Wurzel gebe ich einen Esslöffel Beerendünger. Die verwendete Mischung enthält außerdem eine Mykorrhiza-Impfung, also Pilzsporen, die durch Symbiose mit der Wurzel die Aufnahmefähigkeit der Pflanze für Wasser und Nährstoffe deutlich erhöhen.

Um diesen Dünger nicht wegzuspülen, verzichte ich häufig aufs Angießen oder wässere die Pflanzen vor der Düngergabe.

Das Angießen dient nicht nur der akuten Wasserversorgung, sondern erleichtert auch das Anwachsen, indem Erde um die Wurzeln gespült wird. So lange keine Trockenheit droht, ist es aber kein Weltuntergang, aufs Angießen zu verzichten.

Aronia pflanzen – Hornspäne als LangzeitstickstoffdüngerAnschließend wird das Pflanzloch mit Erde aufgefüllt. In die oberste Erdschicht kommen dann noch ein paar grobe Hornspäne. Diese zersetzen sich langsam und dienen als Langzeitstickstoffdünger fürs grüne Pflanzenwachstum.

Im ersten Standjahr ist Hugins und Vikings vornehmliche Aufgabe zunächst einmal: Wachsen. Sie sollen erst einmal zu stattlichen Pflanzen heranwachsen, die Fruchtbildung ist nachrangig.

Vegetatives und generatives Wachstum

ACHTUNG! THEORIEWARNSTUFE GELB!

Aronia pflanzen – Vegetatives und generatives WachstumDer ober- und der unterirdische Teil einer Pflanze passen zusammen und bilden ein ungefähres Gleichgewicht. Die Wurzel reicht normalerweise aus, um die Pflanze mit Wasser und Nährstoffen zu versorgen.

Wenn ich einen oberirdischen Pflanzenteil abschneide, greife ich in dieses Gleichgewicht ein. Plötzlich verfügt das Lebewesen über mehr Kapazitäten als vorgesehen und es fragt sich: Wohin also damit?

Eine Obstpflanze verteilt ihre Kapazitäten aufs vegetative und generative Wachstum. Einerseits investiert sie in neue Triebe, Blätter und Wurzeln, andererseits in Blüten und Früchte.

Nach und nach verschieben Obstgehölze ihren Schwerpunkt auf die Fruchtbildung, also das generative Wachstum. Das kannst du an alten, verwilderten Bäumen und Sträuchern sehen, wenn sie im Frühjahr intensiv blühen.

Durch Pflege greife ich als Gärtner in diesen Prozess ein und das nennt man dann: Kultivieren. Oft geht es darum, das vegetative Wachstum zu fördern. Das kann ich tun, indem ich älteres Fruchtholz abschneide oder Blüten abbreche. Bei älteren Pflanzen dient das der Verjüngung, bei neu gepflanzten der Erziehung.

Auf Dauer und regelmäßig altes Fruchtholz herauszuschneiden, um die Pflanze insgesamt zu verjüngen, führt zu geringerem Ertrag, höherer Fruchtqualität und besserer Pflanzengesundheit.

Beim Pflanzen wird immer auch etwas Wurzelmasse beschädigt. Um diesen Verlust auszugleichen und in die Erziehung einer Pflanze zu starten, macht man einen Pflanzschnitt. Bei Sträuchern kann man das machen, muss aber ebenfalls nicht sein.

Aronia pflanzen – Pflanzabstand 2 MeterEs ist September, der Winter steht also vor der Tür. Es ist durchaus wahrscheinlich, dass einzelne Pflanzenteile in den nächsten Monaten absterben. Die kann man später immer noch entfernen.

Was aber bereits jetzt abgeschnitten wird, kann nicht mehr absterben. Dafür würde bei die Pflanze dann wahrscheinlich etwas anderes opfern.

Bei einem Baum mit zentralem Stamm oder festem Erziehungsplan kann ein Pflanzschnitt sinnvoll bis notwendig sein. Bei den beiden pflegeleichten Aroniapflanzen ist aber aus meiner Sicht viel wichtiger, ihnen in den kommenden 18 Monaten erhöhte Aufmerksamkeit zu schenken, geduldig zu bleiben und das Lebewesen nicht zu früh mit Pflegemaßnahmen zu nerven.

Ich wünsche dir also entspanntes Pflanzen. Mach dir nicht zu viele Gedanken und Sorgen, sondern vor allem: Tu es und pflanze. Über deine Erfahrungsberichte, Korrekturen und besseren Ideen würde ich mich dann freuen.


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